„Vor dem Hahnenkamm-Wettbewerb dachte ich, ich hätte keine Chance mehr in der Kunstwelt. Ich dachte, meine Kunst bleibt bei mir in meinen vier Wänden“, beschreibt Inashvili sein Zweifeln. Auf der Suche nach Möglichkeiten, seine Werke zu veröffentlichen, stieß er auf die Ausschreibung des Kitzbüheler Ski Clubs. Fasziniert von der Kunstfertigkeit der Vorjahresplakate fasste er den Entschluss, selbst teilzunehmen. „Ich sagte zu mir, ich versuche es einmal, ich versuche es zweimal, ich versuche es zehnmal. Vielleicht gewinne ich so einmal.“ Schon beim zweiten Versuch war es so weit – er konnte mit seinem Entwurf überzeugen.
Zwischen Zweifel und Farbe
„Ich bin ein vorsichtiger Künstler“, beschreibt sich Lasha Inashvili selbst. „Bei diesem Plakat war ich aber mutiger als sonst.“ Der Hahnenkamm schien ihm anfangs am Bild zu groß, die rote Farbe zu grell. „Ich zweifelte viel.“ Am Ende sah er aber, dass die Ausdrucksstärke zu diesem speziellen und herausfordernden Rennen passt.
Das Plakat besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten, einem Hahnenkamm und einer Skipiste. „Ich habe versucht, beide Elemente miteinander zu verschmelzen“, so Inashvili. Die Piste besteht aus bunten Skispuren, die die verschiedenen teilnehmenden Länder darstellen sollen. Symbolisch ist auch der Schnee darauf zu sehen. Der rote Hahnenkamm schmiegt sich an die Piste und gleitet daran herunter. „Die Spitzen sind wie Berggipfel beschneit, aber in den drei Farben der Gewinnermedaillen“, erklärt der Künstler. „Der höchste Gipfel ist in Gold getaucht, der zweite in Aluminium und der dritte in Bronze beziehungsweise Kupfer.“
„Ich bin sehr glücklich, diesen Wettbewerb gewonnen zu haben“, so Inashvili. Die Kunst habe damit ihren Weg zurück in sein Leben gefunden. Er spiele sogar manchmal mit dem Gedanken, sich ihr wieder zu 100 Prozent zu widmen. „Ich bin nicht mehr der Jüngste. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt.“ Als Künstler habe man immer Zweifel, das gehöre dazu, erklärt Lasha Inashvili. „Mir wurde einmal erzählt, dass man der Kunst nicht entfliehen kann. Ich glaube mittlerweile, da ist etwas daran. Sie jagt mich immer noch.“